59er Ford Galaxie Skyliner * Martin Reiß, Hilpoltstein, Bayern
Von Andy Hajenski, Fotos: Gerd Scheidel
Da sieht man, wo Mercedes die Idee für den SLK geklaut hat. Aber eigentlich war das bereits 1957, als der erste „Skyliner“ rauskam, schon ein alter Hut: Bei Peugeot in Frankreich gab es das schon in den Dreißigerjahren und auch der Chrysler Thunderbolt hatte ein Stahldach, das automatisch im Kofferraum verschwand. Die Idee, die Vorteile von Coupé und Cabriolet zu vereinigen, liegt eigentlich nah. Und im Sommer 1948, als die Entwicklung zum Skyliner begann, war sie auch im Zeitgeist. GM hatte gerade den Buick Riviera angekündigt, das erste „hardtop convertible“. Der Legende nach fuhr die Frau des Buick-Verkaufsleiters Ed Ragsdale wegen des eleganten Aussehens ein Cabrio, ließ das Dach aber immer geschlossen, um sich nicht die Frisur zu verwehen. So kam man auf die Idee, ein Coupé ohne B-Säulen und Fensterrahmen zu bauen, das fast wie ein geschlossenes Cabrio aussah. Das Wort „convertible“ verschwand bald und es bürgerte sich der Begriff Hardtop für B-Säulen-lose Autos ein.
„Dat kann ick och!“, dachte sich Gil Spear von Fords „Advanced Styling Studio“, „aber richtig. Bei diesem ‚convertible’ konvertiert doch gar nichts. Das ist ja Schmu.“ Ab da war er besessen von der Idee, ein festes Dach zu konstruieren, das sich automatisch öffnete und schloss. 1951 hatte er ein 1/8-Modell fertiggestellt, das das Interesse von Earle S. MacPherson (ja, der mit den Federbeinen) weckte, der 1947 von GM zu Ford gewechselt war und 1952 dort zum Chefingenieur werden sollte. Er ordnete den Bau eines 3/8-Modells an, das im März 1953 als „Syrtis“ vorgestellt wurde. Mr. Spear hatte sich bewusst nicht an den Vorgängern, dem offiziell als „Coupé Transformable“ bezeichneten 1934er Peugeot „Eclipse“ und dem 1941er Showcar Chrysler Thunderbolt, orientiert, sondern eine ganz eigenständige, als „Roof-O-Matic“ bezeichnete Technik entwickelt, die sich vor allem durch ihre Einfachheit auszeichnete und nur einen Elektromotor und zwei Endschalter brauchte. Einfach sollte die aber nicht bleiben, in der Endfassung 1957 hatte das „retractable hardtop“ (einziehbares Hardtop) sieben umkehrbare Elektromotoren mit flexiblem Kabelantrieb, zehn Relais, dreizehn Schalter, neun Schutzschalter und 186 Meter Kabel – genug, um eins der damals beliebten Raumschiffe auszurüsten. Na, vielleicht nicht ganz. Aber ich greife vor …
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