Colonnade Serenade: 73er Chevrolet Monte Carlo S Coupe * Peter Leo Lemke, Quickborn, Schleswig-Holstein
Von Armin Kußler, Fotos: Carlos Kella, carloskella.de
Dass Monte-Carlo ein Stadtbezirk im zweitkleinsten Staat der Welt, dem an der Côte d’Azur gelegenen Fürstentum Monaco, ist, das dürfte bekannt sein. Dass Chevrolet ein ab dem Modelljahr 1970 gefertigtes Personal Car auf den gleichen Namen (hier ohne den Bindestrich geschrieben) taufte, das dürften zumindest US-Car-Enthusiasten wissen. Peter Leo Lemke suchte ursprünglich zwar nach einen 73er Chevrolet Malibu, wie ihn sein Onkel in Kanada in den späten 70ern fuhr. Aber dann fand er diesen schönen Monte Carlo des selben Jahrgangs – keine schlechte Wahl, wie sich zeigte.
Wo wir gerade beim Geschichtlichen sind: Seinen Namen bekam der monegassische Stadtbezirk vom Fürsten Charles III (italienisch „Carlo“), einem Angehörigen des aus Genua in Italien stammenden Adelsgeschlechts der Grimaldis. „Monte“, italienisch für „Berg“, geht dabei auf das aus dem Mittelmeer emporragende, felsige Küstenterrain zurück. Ins Deutsche kann man „Monte-Carlo“ also mit „Karlsberg“ übersetzen. Charles Grimaldi, wie er eigentlich hieß, war es auch, der in den 60er-Jahren des 19. Jahrhunderts das heute weltberühmte Spielcasino von Monte-Carlo gründete. Der monegassische Stadtbezirk ist aber nicht nur alleine durch seine Spielbank berühmt, welche die bekannte dänische Sängerin Gitte Hænning im Jahr 1975 auch zu dem Song „Ich hab’ die Liebe verspielt in Monte Carlo“ inspirierte. Durch Monte-Carlo – jetzt kommen wir zum Automobilen – führt bereits seit 1911 (mit Pausen in den Jahren 1913 bis 23, 1940 bis 48, 1957 und 1974) auch die „Monte Carlo Rally“, die offiziell „Rallye Automobile Monte-Carlo“ heißt und (wie der „Monaco Grand Prix“ ebenfalls) vom „Automobile Club de Monaco“ ausgetragen wird.
Die „Monte“, wie sie auch kurz genannt wird, zählt zu den prestigeträchtigsten Motorsportveranstaltungen überhaupt, und angesichts dessen wäre es schon recht erstaunlich gewesen, wäre nicht auch einer der US-Autohersteller, die bei ihren Typbezeichnungen schon von jeher gerne auf europäisch-mondän anmutendes Flair gesetzt haben, auf die Idee gekommen, einen Pkw nach dem weltberühmten Stadtbezirk und der nicht minder berühmten, dadurch führenden Rallye zu benennen. Der italienische Autohersteller „Lancia“ hatte von 1975 bis 81 im Übrigen auch ein Mittelmotor-Coupé im Programm, das „Beta Montecarlo“ (hier zusammengeschrieben) hieß. Aber Chevrolet, der Volumenhersteller des General-Motors-Konzerns, war es, der zum Modelljahr 1970 erstmals einem Großserienfahrzeug die Bezeichnung „Monte Carlo“ gab. Den Anstoß zur Entwicklung des Monte Carlo gab dabei in erster Linie der seit 1955 anhaltende Verkaufserfolg des Ford Thunderbird…
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