Watsonized! 60er Chevrolet Sedan Delivery * Martens & Son Dragrace Team, Celle, Niedersachsen
Von Armin Kußler, Fotos: Dirk Behlau, pixeleye.de
Wem das Who-is-Who der kalifornischen Customizer-Szene nicht völlig fremd ist, dem dürfte auch der Name Larry Watson ein Begriff sein. Der legendäre, im Jahr 2010 verstorbene Lackierer und Pinstriper hat im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von Fahrzeugen modifiziert. Darunter war jedoch wahrscheinlich nur dieser eine 60er Chevrolet Sedan Delivery – ein ohnehin schon recht seltener Fahrzeugtyp, der auf dem zweitürigen „Brookwood“-Kombi basierte. Heute ist dieser besondere Lieferwagen in Celle im Norden Deutschlands beheimatet.
Ein „Sedan Delivery“ ist unter den Chevrolet-Modellen des Jahrgangs 1960 tatsächlich schon seinerzeit eine eher seltene Erscheinung gewesen: Von den für das neue Modelljahr im Design überarbeiteten, auf den legendären „Batwing“-Chevrolets, die zum Jahrgang 1959 auf den Markt gekommen waren, basierenden 60er-Chevrolets ließen sich zwar mehr als 1,39 Millionen Exemplare aller Baureihen und Varianten absetzen. Aber darunter sollen manchen Quellen zufolge gerade einmal 5.310 „Sedan Deliverys“ gewesen sein. Nebenbei erwähnt, waren es 1959 wohl noch etwas weniger: Hier ist die Rede von nur 5.266 Einheiten. Der Grund für diese geringen Stückzahlen ist vermutlich darin zu suchen, dass Gewerbetreibende und Privatleute, die sperrige Lasten zu transportieren hatten, eher auf einen eng verwandten „El Camino“-Sedan-Pickup (auch der basierte im Übrigen wie der „Sedan Delivery“ auf dem zweitürigen „Brookwood“-Kombi aus der „Biscayne“-Modellreihe) setzten, der sich immerhin fast dreimal so häufig verkaufen ließ, oder aber gleich auf einen Pickup oder einen truckbasierten „Panel“-Lieferwagen.
Wer wenigstens ab und zu mit mehr als zwei Personen unterwegs war, der war hingegen mit einem verglasten Station Wagon, der bei manchen Ausführungen bis zu neun Insassen Platz bot, naturgemäß besser bedient. Dazu muss auch erwähnt werden, dass nicht wenige Sedan Deliverys zugunsten eines größeren Ladevolumens noch nicht einmal mit zwei Einzelsitzen, sondern lediglich mit einem Fahrersitz bestückt wurden. Wie es bei diesem, ursprünglich an einen kalifornischen Handwerker unbekannter Profession ausgelieferten 60er Sedan Delivery ab Werk gewesen ist, dazu ist nichts bekannt. Das gilt auch für die seinerzeit in dem Lieferwagen verbaute Motorisierung. So viel ist hier aber klar: Es wird keiner der in fünf Leistungsstufen von 250 bis 335 bhp erhältlichen 348-Kubikzoll-„W-Series“-Big-Block-V8er (ca. 5,7 l) gewesen sein. Denn die gab es laut zeitgenössischer Chevrolet-Broschüren bei den hauseigenen Pkw-basierten Transportern optional nur im El Camino und nicht im Sedan Delivery. Die Motorisierung im Typ-„1170“-Sechszylindermodell des Sedan Delivery war ein 235-ci-„Hi-Thrift“-Reihenmotor (ca. 3,6 l) mit 135 bhp….
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